Text»Wenn wir wollen, daß etwas Bestand hat, sorgen wir für Schönheit, nicht für Effizienz«
Zwischen diesem Aphorismus, (Nicolás Gómez Dávila) und dem vorgestellten Bauvorhaben läßt sich, zugegeben nur durch einen weiten Bogen, aber dennoch ein Zusammenhang herstellen: seiner ursprünglichen Aufgabe als Einfriedung, in der das Wild für die spätere Sauhatz vorgehalten wurde, muß der Langebrücker Saugarten nicht mehr nachkommen. Die aufwendige und kostenintensive Rekonstruktion der einzelnen Mauerabschnitte, beauftragt durch den Staatsbetrieb Sachsenforst, findet trotzdem statt.
Eine nüchterne Begründung für diese Maßnahme wäre sicherlich der Hinweis auf die Verantwortung gegenüber dem eigenen kulturellen Erbe, welche ökonomische Maßstäbe zuweilen außer Kraft setzt. Eine idealisierende Ergänzung wäre die Erwägung, daß dem Jetztmenschen die schönen Erinnerungs- und Sehnsuchtsorte ausgehen. Stellen an denen sich Natur und Bauwerk harmonisch begegnen und die Differenz zwischen den verwendeten Materialien und der sie umgebenden Landschaft gering ausfällt.
Die einfriedenden Mauern des Langebrücker Saugartens wurden und werden aus dem ortstypischen Granodiorit gebaut. Da das Material des Vorgängerbaus nur teilweise zur Wiederverwendung taugte, wurde für das neu zu errichtende Mauerwerk die nähere und mittlerweile weitere Umgebung der Heide nach diesem Stein, welcher stellenweise oberflächennah zu finden ist, abgesucht.
Der Umstand, daß Baustelle und Fundort des Gesteins identisch sind und dieses in trockener Bauweise verarbeitet wird, entgegen jedem baulichen Trend der letzten 70 Jahre (den Vergleich aufgrund der nicht nur ausgeprägt verschiedenen Dimensionen vermeidend, möchte ich als Beispiel für eine Ausnahme trotzdem auf den Experimentalburgenbau in Guédelon hinweisen), verleiht dieser Beschäftigung eine archaische Färbung, die sich stellenweise angenehm, aus der Zeit gefallen, anfühlt.
Bei weitergehendem Interesse erhalten Sie hier Informationen zum ersten Bauabschnitt (Nr. 23).
Nr.30Teilsanierung der Einfriedung der Alten Kapelle
in Dresden Cossebaude 2016
TextAm 13. Mai 1527 wurde die Kapelle durch den Weihbischof des Bistums Meißen der »Heiligen Jungfrau Dorothea« – Patronin der Blumengärtner, Bräute, Neuvermählten und Wöchnerinnen – geweiht. Sie befindet sich im Erdgeschoß eines weitaus älteren, ungewöhnlich aussehenden Gebäudes, welches auf das 13. Jhr., als Gutshof und Vorwerk für Acker- und Weinbau gegründet, zurückgeht.
Der ohnehin schon exponiert stehende Bau strebt mit seinen vier Vollgeschoßen in die Höhe und ist weithin sichtbar. Teilweise umgrenzt wird er von einer mächtigen Einfriedung die ebenfalls Zeugnis einiger Jahrhunderte überstandener Baugeschichte ablegt.
Wir hatten die Ehre, einen beschädigten Teil, dieses einst verputzten Mauerwerks, zu erneuern. Auffällig beim Rückbau war neben der soliden Setzweise, der verwendete Lehmmörtel. In Verbindung mit Plänerzwickern zum Auskeilen der Steine, entwickelt auch dieser naturnahe Baustoff seine steinverbindende und damit lastverteilende Wirkung.
(Auf Wikipedia wird das Weihejahr 1441 angegeben. Der Altarbrief gibt jedoch Auskunft über oben genanntes Datum. Quelle: Cossebauder Infoblatt 10/2014, Jürgen Lamprecht)
TextDer häufig aus Zirkwitz oder Rackwitz (Niederschlesien – Polen) stammende Sandstein, auch als Bunzlauer Sandstein bezeichnet, mit seiner eigenwilligen Färbung, welche von homogenem Grau- bis zu lebhaften Orangetönen reicht, erinnert eher an einen Kunst- den einen Naturstein. Die durch die Anbieter zu verantwortende Oberflächenbehandlung, die mit dem Einsatz von Pneumatikhämmern und stumpfer Eisen, dem Stein wahllos erscheinende Spitzspuren mitgeben und damit das Handwerk des Steinmetz verhöhnen, rundet dessen eigenwilliges Aussehen ab. Die Entscheidung der Produzenten zu diesem »Finish« dürfte auch daher gründen, dem Käufer die Ahnung des im Hintergrund schwingenden Handwerks mitzuverkaufen. Diese steingewordene Verirrung trifft danach auf das Talent eines Garten-Landschaftsbauers oder gleich auf den Selbermacher – angerührte Sackware mit diesem Stein und einer 5 Zentimeter breiten, betonfarbenen Fuge in Verbindung zu bringen.
Der Leser möge den Sarkasmus dieser Beschreibung entschuldigen, jedoch könnte der eingeschlagene Irrweg mit dieser Art »Natursteinmauern« nicht deutlicher von einem gelungenem Ergebnis einschließlich ästhetischem Mehrwert abweichen. Die Kritik zielt weniger darauf ab, alle aus dem schlesischen Raum stammenden Sandsteinarten abzuwerten, so ist der Wünschelburger Sandstein, aus welchem auch das Brandenburger Tor in Berlin gebaut ist, ein durchaus schöner Naturstein aus dieser Region. Und auch der hiesige Sächsische Sandstein ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Vielmehr geht es dem Verfasser um die längst mehrheitsfähige Anspruchslosigkeit des Bauherren gegenüber dem Gesamtergebnis. Die Kritik umfaßt damit auch die Zustimmung zu solch absurden Angeboten der Baustoffindustrie, in diesem Fall eben diese Art Naturstein. Seit jeher, über alle Epochen und Stile hinweg, galt in der Baugeschichte ein sauberes und enges Fugenbild als Ausweis für die Qualität eines Ziegel- als auch Natursteinmauerwerks. Erst die letzten drei Dekaden haben diese Prämisse ihrer Bedeutung enthoben – Mauerwerk geht jetzt auch grob. Ohne Ahnung vom Zusammenhang des Handwerks und der Handschrift, ohne Gespür für Qualität und Klasse, frei von jeglichem Verständnis für traditionelles Bauen mit den dazu gehörenden Normativen Regionalität und Verortung, welche früher über Material und Form entschieden, gilt als Auswahlkriterium lediglich der Preis. Einzig eine nostalgisches Regung, zu welchem ihn die Gegenwart des Natursteins veranlaßt, könnte für diese Bauherren entlastend angeführt werden. Denn mit ihr alleingelassen, findet er keinen Architekten der sich für die ästhetische Betreuung unter traditionellen Vorzeichen dieser Kundschaft widmen würde.
Sicher hat diese in breiten Bevölkerungskreisen anzutreffende Denk- und Handlungsweise einen längeren Anlauf als der Besuch der letzten Baumesse oder der neuerliche Ausflug zu »Hornbach«. Die »Architekturkatastrophe die der Naturkatastrophe mittlerweile den Rang streitig macht« (nach M. Klonovsky) dem baustoffkonsumierenden Bürger und den ihn dabei behilflichen Handwerkern vorzuwerfen, wäre Tadel am letzten Glied. Auch wenn ich dies im oberen Abschnitt getan habe, bin ich mir über die unzureichende Ursache-Wirkung-These im Klaren. Folgerichtig und konsequent wäre eine gründliche Beschäftigung zum Thema, was an dieser Stelle jedoch nicht passieren wird. Das dürfte den eventuell Interessierten halbverrichteter Dinge zurücklassen, deswegen sei vorerst am Ende des Textes auf weiterführende Literatur hingewiesen. Die Rubrik »Begriffe und Ansichten« wird in Zukunft der Platz für derlei versammelte Gedanken sein.
Zum Auganspunkt dieser Ausführungen kommend, zählen wir dieses Material daher nicht zu den schönsten und konstruktiv nicht zu den zuverlässigsten Natursteinen. Dennoch entschloss sich der Betrieb der Beauftragung für eine Einfriedung aus diesem Stein durch private Bauherren nachzukommen. Mindestens die Stoß- und Lagerfugenflächen jedes der verwendeten Steine wurden nachgearbeitet. Neben dem engeren Fugenbild wirkt auch der auf Hydraulkalk basierende Mörtel mit seiner sanften Tönung wohltuend auf das Gesamtbild.
»Vom Umgang mit unseren Häusern«, Pablo de la Riestra, Manuscriptum »Einfach richtig bauen«, Albert Ringlstetter, BLV-Verlagsgesellschaft; »‚Kulturbolschewismus‘ oder ‚Ewige Ordnung‘«, Norbert Bormann, ARES-Verlag; »Freiheit oder Fatalismus«, Léon Krier, Prestel-Verlag; »Die gemordete Stadt«, Wolf J. Siedler, Siedler Verlag; »Die Unwirtlichkeit unserer Städte: Anstiftung zum Unfrieden«, Alexander Mitscherlich, Suhrkamp Verlag;
Nr.28Einfriedung über Eck komplett aus Werksteinverband, Radebeul 2015
TextFest stand für die Bauherrenfamilie das Material – Sandstein. Außerdem sollte die neue Mauer höher werden als der Vorgängerbau und keine Mauerabdeckung erhalten.
Mit diesen überschaubaren Vorgaben und einer vorhandenen, größeren Menge von bekantetem Postaer Sandstein von den Sächsischen Sandsteinwerken lag der Gedanke nahe, diese Einfriedung in Werksteinqualität zu bauen. Für die Ausführung wurden Skizzen vom möglichen Ergebnis und Verlegepläne genutzt.
In Absprache mit dem Bauherren wurden zwei verschiedene Oberflächenbearbeitungen zur Strukturierung des Mauerverlaufs angewendet. Der gesamte Sockel, alle Ecken, Mauerschäfte und Richtungswechsel wurden aus scharrierten Steinen gesetzt. Die Oberfläche der Steinreihen dazwischen wurde gespitzt.
Anstatt einer Abdeckung – die Sandsteine der letzten Reihe erhielten beidseitig eine starke Fase (Bild 3).
Nr.27Neuerrichtete Natursteinmauer vor dem Glöcknerhaus am altklotzscher Dorfanger
2014 – 2015
TextNachdem die Einfriedung vor dem alten Glöcknerhaus am altklotzscher Dorfanger durch Starkregenfälle und »ungünstig« verlaufene Tiefbauarbeiten, unmittelbar vor der Mauer, auf erheblicher Breite zusammengebrochen war, blieb dieser Zustand den Anwohnern eine geraume Zeit erhalten (Bild 4).
Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde bewarb sich um Fördergelder und nach deren Bewilligung kam es zu einer beschränkten Vergabe und zum Zuschlag zu unseren Gunsten.
Trotz Betonfundament wurde im dahinterliegenden Teil der Gründung ein drainagefähiger Bereich in Form einer Packlagerzone eingebaut.
Für die Rekonstruktion des Mauerwerks wurde neben dem wiederverwendeten Altmaterial auch Kleinschönberger Syenit verwendet. Im Bereich ihrer hangstützenden Funktion wurde die Mauer trocken gesetzt. Ab der Geländeoberkante am Übergang von Hangstützmauer in Einfriedung wurde der Bau mörtelgebunden fortgesetzt. Durch die verdeckte Mörteltechnik (Schattenfuge) ist der Unterschied zwischen Trocken- und freistehender Mauer kaum zu erkennen.
Die durch das Altmauerwerk vorgegebene steile Sattelverdachung wurde von uns gerne übernommen (Bild 5).
Anstatt einer Brüstung: das beauftragte Architekturbüro Teichmann sah für den rückwärtigen Teil eine Absturzsicherung in Form eines Grabens vor. Ein Trockenmauersockel in Sandstein schafft den dafür notwendigen Raum (Bild 3).
Die Planung und Bauüberwachung für dieses Bauvorhaben wurde durch das Architekturbüro Marcus Teichmann übernommen.
Nr.26Umfangreiche Sanierung von Trockenmauern in linkselbischem Tal vor Meißen
2014 – 2015
Auf dem weitläufigen Gelände einer ehemaligen Mühle aus dem 18. Jahrhundert befinden sich alte Streuobstwiesen in Hanglage, Durch die vorhandenen Hangstützmauern war eine Bewirtschaftung möglich. Der Besitzer konnte Dank des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) Fördermittel zur Sanierung der alten Mauern in Anspruch nehmen. Mit dessen Hilfe wurden, auf drei verschiedene Mauern verteilt, fast 390 Quadratmeter Trockenmauerwerk innerhalb eines Jahres neu gesetzt.
Ca. 800 Tonnen Neumaterial – Sandsteine, verschiedene Hartgesteine und Mineralgemisch wurden für das für uns bisher umfangreichste Bauvorhaben in den Hang gefahren und verbaut. Berücksichtigt man das Altmaterial des Bestandsmauerwerks, welches auch zum größten Teil von Hand bewegt wurde, sind für diese Trockenmauersanierung in der Nähe von Meißen insgesamt 1200 Tonnen Steine neu »angeordnet« wurden.
Neben der Größenordnung des Bauvorhabens waren es vor allem die von uns vorgefundenen Steinformate, bis zu 500 kg, besonders im Gründungsbereich, welche den Einsatz von Technik notwendig machten. Teilweise mußte wegen wasserführender Schichten im Fundamentbereich unter die alte Gründungssohle gegangen werden. Stellenweise ergaben sich Fundamenttiefen bis zu Anderthalbmeter. Dort wo sich die Bodenverhältnisse schwierig darstellten, kamen großformatige Sandsteine mit 50 cm Kantenmaß und bis zu einem Meter Länge als bindig verbaute erste Reihe zum Einsatz. Das Trockenmauerwerk erreicht an einigen Stellen eine Mächtigkeit von über 1,50 m. In diesen Bereichen wird der Hang auf einem Quadratmeter Sichtfläche mit ca. 3 Tonnen Steinen gestützt. Neben Sandstein wurde vorwiegend Mittweidaer Granit und Kleinschönberger Syenit miteinander kombiniert.
Bild 2: Die mit Abstand größte Mauer der drei ausgeführten Positionen. Mehr als 200 Quadratmeter verteilen sich, bedingt durch die Gegebenheiten im Gelände, auf Hauptmauer und Vorgewände.
Bild 3: Der letzte Teil der oben genannten Mauer erhielt einen rampenartigen Abschluß. Durch den stumpfwinkligen Richtungswechsel der Rampe von der Hauptmauer, ihrem Durchdringen des Vorgewändes und der 20% -igen Dosierung (Gefälle) aller zugehörigen Mauerteile, ergab sich eine komplizierte Geometrie, welche besondere Freude beim Einrichten der Schnurgerüste bereitete.
Bild 4: Zu sehen ist der Fundamentbereich des auf Bild 3 dargestellten Mauerabschnitts mit beiden stumpfen Abwinklungen.
Bild 5: Die »kleineren« Mauern, welche im Hofbereich der ehemaligen Mühle zu finden sind. Deutlich erkennbar ist die 20 % -ige Dosierung des Mauerwerks. Sie stellt eines der wichtigen Prinzipien beim Bau von Trockenmauern dar.
Die Abfolge der Bauarbeiten hielten wir mit einer Videokamera fest. Aus dem Material soll nun eine Film entstehen, so wir die Zeit dazu finden.
Die Ausführung der Arbeiten erfolgte in Zusammenarbeit mit den Betrieben Garten-Landschaftsbau James Lehmann und Frank Siewert-Natursteinbau.
Nr.25Neue Trockenmauer für den Pfarrgarten in Altkaditz, 2014
TextIn Submission erfolgte die Rekonstruktion einer durch die Hochwasserereignisse 2013 geschädigten Natursteinwand im Pfarrgarten von Altkaditz. Dieser, in der Ausschreibung noch als Trockenmauer beschriebene Vorgängerbau erwies sich bei Beginn der Arbeiten als in Lehm gesetzter Teil einer ehemaligen Scheune. Nach Abriß des Gebäudes verblieb der untere Teil und übernahm fortan eine Hangstützfunktion für den bestehenden Geländeversatz.
Für den Neubau wurde das gesamte Material aus dem Bestand – Radebeuler Syenit und Sandstein, genutzt. Ein großer Teil davon wurde neben Kleinschönberger Syenit und Postaer Sandstein auch in der Sichtfläche wiederverwendet. Durch das Umweltamt gab es die Auflage zum Einbau von Nisthilfen bzw. Fledermausquartieren. Für die Mauerkrone wurden plattige Decksteine versetzt.
Nr.24Neue Einfriedung aus alten Steinen, Sächsische Schweiz 2014
TextBeim Aushub für den Anbau zu diesem Wochenendhaus stieß man auf alte Fundamente aus Sandstein. Das Material wurde geborgen und für die Einfriedung, welche den Sicht-und Schallschutz für die Terrasse übernimmt, wiederverwendet. Fehlmengen wurden durch Postaer Sandstein und Pläner ergänzt. Durch die verdeckt gemörtelte Setzweise ist ein besonders enges Fugenbild möglich. Nur die steile Sattelverdachung der in Form eines rechten Winkels angelegte Mauer wurde vollfugig ausgebildet.
Nr.23Freistehende Trockenmauern im Langebrücker Saugarten, Langebrück 2013 – 2014
TextAngelegt 1787/88 war der Langebrücker Saugarten eine von vier Anlagen dieser Art in der Dresdner Heide. Zum Jagdvergnügen für den kurfürstlichen Hof entließ man das hier gefangengehaltene Wild zur Sauhatz in den Wald. Die ursprünglich ca. 1,3 Hektar eingrenzende Umfassungsmauer ist heute noch, neben dem Wächterhaus in weiten Teilen erhalten.
Aufgrund der deutlich sichtbaren Schäden vom Staatsbetrieb Sachsenforst zur Instandsetzung ausgeschrieben, wurde durch uns ein Teilstück der Einfriedung komplett erneuert. Das vorgefundene Mauerwerk ging zu einem großen Teil auf eine Sanierung durch ABM-Kräfte in den 90er Jahren zurück. Der Zustand sprach gegen eine behutsame Vorgehensweise. Mit der Denkmalpflege wurde ein umfangreicher Rückbau zwischen den Pfeilern abgesprochen.
Bis 40 Zentimeter unter Geländeoberkante wurde zurückgebaut. Das darunter- befindliche Mauerwerk schien tragfähig und blieb erhalten. Ein großer Teil der geborgenen Steine fand seine Wiederverwendung im Mauerneubau. Dazu kamen ca. 18 Tonnen ortstypischer Granodiorit aus der näheren Umgebung des Saugartens, da z.B. bindige und größere Formate fehlten. Das Material ist bis zum Kragstein trocken, ohne Mörtel verbaut. Die Krone wurde nach historischem Vorbild als Sattelverdachung mörtelgebunden gesetzt. Hohlräume im Binnenbereich wurden mit Spaltabfällen ausgekeilt und mit Mineralgemisch abgeglichen. An den Sichtseiten wurden Fehlstellen dicht ausgezwickt.
Durch das Umweltamt gab es die Auflage im Mauerneubau Fledermausquartiere vorzusehen. Die im Vorgängerbau vorhandenen Hohlräume sah die neue Konstruktion nicht vor. So wurden im oberen Mauerdrittel über die Länge beidseitig verteilt Zwischenräume gelassen, welche unverzwickt blieben. Außerdem fand sich am »Original« in einigen Bereichen der braunstielige Streifenfarn. Dieser steht auf der Roten Liste und wurde von uns einschließlich Substrat an ähnlichen Stellen wiedereingesetzt.
Freistehende Trockenmauern sind in der Elbtalregion eher selten zu finden und stellen für jeden Setzer eine anspruchsvolle Aufgabe dar.
Nr.22Außen linkselbischer Syenit und innen Sandstein — Einfriedung in Radebeul 2013
TextDas Mauerwerk der alten Einfriedung war den Aufwand einer Sanierung nicht wert. Die Bauherren entschieden sich unter Beibehaltung der Abmessungen für einen kompletten Neubau. Für Passanten sichtbar ist nach der Rekonstruktion das Bruchsteinmauerwerk aus linkselbischem Syenit mit Stirnseiten und Richtungswechsel in Sandstein. Die Innenseite der Mauer, welche auch eine höhergelegene Terrasse begrenzt wurde dagegen in Werksteinen aus sächsischem Sandstein gesetzt. Diese verzahnen sich durch Einbau von bindigen Steinen mit dem vorderen Teil der Einfriedung.
Nr.21Rekultivierung eines verwilderten Weinhangs einschließlich Trockenmauersanierung, Radebeul 2012 – 2013
TextDer ehemalige Weinberg oberhalb des Augustuswegs in Radebeul verwilderte im Laufe der letzten Dekaden zu einem bewaldeten Flurstück mit Hanglage. Der Neubesitzer entschloss sich zur Rekultivierung. Robinien, Ahorn und teilweise Eichen wurden gefällt, der dichte Strauchwuchs entfernt.
Drei, die Terrassen stützenden Trockenmauern wurden umfangreich saniert. Von uns wurde dabei erstmalig der Kleinschönberger Syenodiorit in solcher Menge trocken verbaut. Über 60 Tonnen diesen Materials wurden mit Sandstein und teilweise gebrauchsfähigem Altmaterial des Bestandsmauerwerks in den Sichtflächen kombiniert. Das Gefälle der großen Mauer beträgt über 30% (Bild 1– 3) und richtete sich nach den stehengebliebenen Resten des Vorgängerbaus.
Nr.20Mauersegmente aus Naturstein in Kombination mit Zaunanlage aus Stahl,
Radebeul 2012
TextKurze Mauersegmente markieren an dieser frisch sanierten Villa in Radebeul Personeneingang und Einfahrt. Durch die noch helle Färbung und die Scharrur des Sandsteins setzt sich dieser markant von der farbigen bruchrauhen Oberfläche des Kleinschönberger Syenits ab. Für die kurzen Mauerabschnitte wurde kleinformatigeres Material in Schattenfuge versetzt. Der Briefkasten wurde zwischen Sohlbank und auskragendem Sturz platziert.
TextDer ursprünglichen Mauer sah man ihr Alter an – kleinere Einbrüche und Geschiebeblasen legten eine umfassende Sanierung nahe. Nicht zuletzt durch bewilligte Fördergelder des Freistaates Sachsen wurde der Neubau in dieser Form möglich. Die Rekonstruktion der Hangstützmauer überragt die urspüngliche Höhe um 50 Zentimeter. Dadurch und die hinzugekommene 17-stufige Treppe wird die Erschließung des Hanges erheblich bequemer.
Mittweidaer Granit bestimmt neben dem Sandstein für die Mauerecken und dem Postaer Sandstein für die Treppen das Bild des Mauerwerks.
Nr.18Eine »stumpfe Ecke« aus Naturstein für Radebeuler Grundstück, 2011
TextFür die stumpfwinkelige Stirnseite ihres neubebauten Grundstückes wünschten die Bauherren eine massive Form der Einfriedung. An den traditionellen Grundstücksmauern orientierend, entschied man sich für den Kleinschönberger Syenit, welcher an Stirnseiten, Richtungswechseln und zur Krone durch scharrierten Sandstein begrenzt wird. Der abfallende Geländeverlauf machte eine Abtreppung der Mauer notwendig.
Nr.17Trockenmauersanierung in Dresden Cossebaude, 2010 – 2011
TextIm Zuge der Fördermaßnahmen zur Sanierung von Weinbergsmauern wurden verschiedene Terrassen durch neues oder ertüchtigtes Mauerwerk stabilisiert. Auch die Weinbergstreppe wurde zu zwei Dritteln saniert: über 200 Treppenstufen wurden zurückgebaut, über 30 Stufen durch Neumaterial ersetzt. Der sanierte Teil der Treppenanlage erhielt eine neue Gründung.
Für die Trockenmauern kam vorwiegend Mittweidaer Granit zum Einsatz, welcher mit dem stellenweise vorgefundenen Altmaterial (linkselbischer Syenodiorit, Plänersandstein) kombiniert wurde. Die Mauerecken wurden in Sandstein ausgeführt.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Musterweinberg angelegt, wird heute nach wie vor auf ihm Wein angebaut. Informationen zum Weingut: Weinbau Fehrmann
Nr.16Ziegelmauerwerk zur Terrasseneinfassung, Dresden 2010
TextFür die Begrenzung ihrer Terrasse wählten die Bauherren einen Ziegel des Herstellers Ziegelwerk Klaus Huber aus Leuben Schleinitz bei Nossen. Das sogenannte römische Format wurde als Mauerabschluß in einer Rollschicht verarbeitet. Für die Stirnseiten und Richtungswechsel wurde Sandstein genommen.
Nr.15Trockenmauer zur Terrasseneinfassung, Radebeul 2009
TextNach der Sanierung eines historischen Fachwerkhauses in Radebeul wurde die, während der Instandsetzung abgerissene Böschungsmauer wiederhergestellt und für die Einfassung der späteren Terrasse erweitert.
Sowohl Gründung als auch Sichtmauerwerk wurden trocken gesetzt. Im Sichtbereich wurde vorwiegend historischer Sandstein, welcher aus der vorher bestehenden Mauer stammte, verbaut. Die unmittelbar an der Terrasse vorbeiführende Anliegerstraße bestimmte die radial verlaufende Mauerflucht.
Nr.14Neues Treppenpodest für Einfamilienhaus, Dresden 2009
TextBei der Veränderung des Hauseingangsbereichs entschied man sich für Naturstein. Treppenpodest, Stufen und Bort wurden aus Postaer Sandstein gesetzt. Stufen- und Podestoberfläche erhielten eine scharrierte Oberfläche.
Nr.13Natursteinsockel für traditionellen Neubau einer Scheune, Dresden 2009
TextFür den Neubau einer Scheune war ein Natursteinsockel gefordert. Dieser nimmt später die Grundschwelle mit Fachwerkkonstruktion auf.
Das Mauerwerk wurde vorderseitig in Kleinschönberger Syenit gesetzt. Raumseitig wurden kleinformatige Ziegel im Normalformat verwendet. Für eine ausreichende Verzahnung von Bruchstein und Ziegel mußten die Materialien bindig eingebaut werden.
Für die Rückseite der Scheune wurde ein Teil der historischen Grundstücksmauer einbezogen. In diesem Bereich wurde durch uns die Mauerkrone ertüchtigt.
Planung und Ausführung der Holzkonstruktion: Zimmerei Krause, Strehlen Bauüberwachung: Jörg Richter Natursteinarbeiten in Zusammenarbeit mit James Lehmann
Nr.12Neue Stirnseite für ehemaliges Scheunenmauerwerk, Dresden 2009
TextDieses historische Mauerwerk war Teil der Scheune eines alten Bauernhofes in Dresden Alttrachau. Nun dient die verbliebene Wand dem Sichtschutz und nicht zuletzt der Atmosphäre.
Der für die Stirnseite verwendete Sandstein wurde mit Kleinschönberger Syenit kombiniert. Der auskragende Ziegel als unterer Teil der Mauerkrone ist ein übernommenes Detail des Traufbereichs der alten Scheunenmauer. Für die verfugte Sattelverdachung wurde ebenfalls der Syenit verwendet.
Nr.11Neue Einfriedung für Radebeuler Villa nach historischem Vorbild, Radebeul 2008
TextBei der grundlegenden Erneuerung der Grundstücksumgrenzung einer Radebeuler Villa hielt man sich an den ursprünglichen Zustand der Anlage. Die Grundstücksecken, auch als Neugierde bezeichnet, sind durch Bruchsteinmauerwerk markiert, bei dem typischerweise Sandstein für die Stirnseiten und Richtungswechsel verbaut wurden.
Fehlende Sandsteinabdeckungen wurden durch neues Material ergänzt. Durch Radebeuler Steinmetzbetriebe wurden Sandsteinborte und Pfeiler für die Zaunanlage, Einfahrt und Personeneingang komplett erneuert.
Werkstein- und Versetzarbeiten: Steinmetzbetriebe Thomas Schmidt und Kay Nitzsche
Nr.10Natursteinarbeiten auf Grundstück mit Hanglage, Radebeul 2005 – 2013
TextDurch den Bau eines Wohnhauses am Hang waren die Instandsetzung und Neuerrichtung von Natursteinmauern zur Hangterrassierung notwendig. Erst durch das Anlegen von Trockenmauern und Treppen ist die komfortable Nutzung des Grundstücks möglich. In Etappen wurden alle relevanten Grundstücksbereiche durch mörtelgebundenes und trocken gesetztes Mauerwerk gesichert.
Für Neubau und Sanierung wurde Kleinschönberger Syenit mit Sandstein kombiniert. Die Mauern im Eingangsbereich erhielten eine Sandsteinabdeckung.
Nr.9Einfriedung aus gebrochenem Postaer Sandstein und Sanierung historischer Plänermauer, Dresden 2008 – 2011
TextAusgangspunkt für diese Grundstücksmauer war die historische Einfriedung aus Plänersandstein mit ihrem eher waagerechten Fugenbild und der typischen Färbung. Neues Material dieser Art und in solcher Menge war zu diesem Zeitpunkt nicht zu bekommen, so war die farbliche Alternative Postaer Sandstein.
Sowohl der zweihäuptige Neubau mit Sattelverdachung als auch die Sanierung des Bestandsmauerwerks wurden durch uns ausgeführt.
Die ursprünglich das Grundstück trennende alte Plänermauer wurde auf 6 Metern geöffnet. Der bestehende Geländeversatz zwischen beiden Flurstücken wurde durch eine zweistufige Treppe aus Sandstein abgefangen (Bild 4).
Einfriedungsmauer in Zusammenarbeit mit James Lehmann
Nr.8Bruchsteinmauerwerk als Teil der repräsentativen Einfriedung dieser Radebeuler Villa, Radebeul 2008
TextDer hohe Anspruch des Bauherren war Grund genug das Material im Steinbruch besonders kritisch auszulesen.
Für das Mauerwerk im Eingangsbereich wurde vorwiegend großformatiger linkselbischer Syenit verwendet. Zweihäuptig gesetzt mit integrierter Briefkastenanlage wurde vollfugig gearbeitet. Die Sandsteinabdeckung mit 10 Zentimeter Plattenstärke erhielt ein scharriertes Band und markiert einen deutlichen Mauerabschluß.
Die Einfriedung gegenüber benachbarten Grundstücken wurde in Postaer Sandstein ausgeführt. Außerdem kam historischer Sandstein, trocken versetzt, für die radial fluchtende Terrasse zum Einsatz.
TextDer Wunsch nach Sicht- und Lärmschutz bewog den Bauherren die Zaunanlage zugunsten einer Natursteinmauer wegzureißen.
Eine kostenbewußte Variante stellt diese einhäuptige Lösung dar: straßenseitig und für die Stinrseiten der Mauer wurde Naturstein genutzt. Die Mauerrückseite wurde aus kleinformatigem Ziegel gesetzt und danach zweilagig verputzt. Zum Schutz der Mauerkrone wurde eine Sandsteinabdeckung gewählt.
Das stark aus dem Lot geratene Bestandsmauerwerk wurde durch zwei Pfeilervorlagen aus Sandstein stabilisiert. Natursteinarbeiten in Zusammenarbeit mit James Lehmann
Nr.6Neue Einfriedung für »Haus Fliegenwedel«, Radebeul 2007
TextDie Reste der historischen Einfriedung vom »Haus Fliegenwedel« in Radebeul wichen einem Mauerneubau. Zum Teil konnte auf dem alten Fundament wieder aufgesetzt werden. Die Mauer erhielt eine Sattelverdachung und wurde verfugt.
Das verwendete Hartgestein ist Kleinschönberger Syenit. Für die Mauerstirnseite wurde Sandstein verbaut.
Natursteinarbeiten in Zusammenarbeit mit James Lehmann
Nr.5Neue Grundstücksmauer für linkselbischen Weinbaubetrieb, Dresden 2007
TextIm Einfahrtsbereich dieses Weinbaubetriebs entstand eine Bruchsteinmauer nach historischem Vorbild. Dazu gehörte die Ausführung der Krone als steile Sattelverdachung. Das Original wurde aus »Altersgründen« abgetragen.
Auf dem Grundstück befinden sich Trockenmauern aus der Zeit der Einführung dieser Bautechnik im Elbtal. Siehe auch Dresden Cossebaude 2010 und Weinbau Fehrmann
Natursteinarbeiten in Zusammenarbeit mit James Lehmann
Nr.4Platz für die Terrasse durch Hangstützmauerwerk, Paulsdorf 2006
TextDer notwendige Platz für diese Terrasse hinterm Haus, wurde mit hangstützendem Trockenmauerwerk geschaffen. Der Sandstein in Zweitverwendung stammt zu einem großen Teil vom damals abgerißenen Volksgut in Dippoldiswalde. Bei diesem Material handelt es sich wahrscheinlich um Grillenburger Sandstein, welcher seit dem 13. Jahrhundert im Tharandter Wald, z.B. im Steinbruch bei Niederschöna abgebaut wurde.
Die 5-stufige Treppe wurde aus grauem Granit asiatischer Herkunft gesetzt (Fliesen-Ehrlich). Die Treppenwangen mußten dafür lotrecht gebaut werden.
Nr.3Hangstützmauern oberhalb der Hoflößnitz, Radebeul 2006
TextRekonstruierte Trockenmauer in den Radebeuler Weinbergen. Während der Tauperiode führte zusätzlicher Starkregen zu einem großräumigen Einbruch. Dies war Anlaß für den umfangreichen Neubau der Hangstützmauer. Dabei befindet sich die Treppe innerhalb der Mauerflucht. Der versetzte obere Teil des Mauerwerks war wegen des enormen Geländeanstiegs notwendig, mildert aber durch die zurückweichende Position den Gesamteindruck.
Neben Mittweidaer Granit und Sandstein wurde auch Bestandsmaterial in der Sichtseite wiederverwendet.
In Submission für die Firma Frank Siewert
Nr.256 m lange Grundstücksmauer aus linkselbischem Syenit, Radebeul 2005
TextFür das neugebaute Heim einer Familie in Radebeul brauchte es eine Abgrenzung zum öffentlichen Raum. Für viele historische Einfriedungen in unmittelbarer Umgebung wurde früher der Radebeuler Syenit verwendet, so das die Bauherren für die eigene Grundstücksmauer ein Hartgestein favorisierten. Altmaterial in dieser Menge, immerhin ca. 110 Tonnen, war nicht zu bekommen. Linkselbischer Syenit aus einem Steinbruch bei Kleinschönberg bot sich als Alterenative an. Die Mauer wurde zweihäuptig mit einer Schattenfuge gesetzt. Für die Stirnseiten und Richtungswechsel wurde Sandstein verwendet. Der Mauerabschluß wurde als nach innen geneigter Pult ausgeführt.
Nr.1Naturstein zur Außenraumgestaltung im neuen Kirchgemeindezentrum,
Seifersdorf 2004
TextBei der umfangreichen Sanierung und Erweiterung des Kirchgemeindezentrums in Seifersdorf bei Dippoldiswalde wurde eine Scheune Teil dieser Einrichtung. Durch die Umnutzung dieses ursprünglich zu landwirtschaftlichen Zwecken errichteten Gebäudes wurde der Rückbau des Giebels notwendig. Der dabei angefallene Naturstein diente zu einem großen Teil als Baumaterial für die notwendigen Hangstützmauern rund um den Komplex.