Steine

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Nr. 23 Freistehende Trockenmauern im Langebrücker Saugarten, Langebrück 2013 – 2014

Angelegt 1787/88 war der Langebrücker Saugarten eine von vier Anlagen dieser Art in der Dresdner Heide. Zum Jagdvergnügen für den kurfürstlichen Hof entließ man das hier gefangengehaltene Wild zur Sauhatz in den Wald. Die ursprünglich ca. 1,3 Hektar eingrenzende Umfassungsmauer ist heute noch, neben dem Wächterhaus in weiten Teilen erhalten. 

Aufgrund der deutlich sichtbaren Schäden vom Staatsbetrieb Sachsenforst zur Instandsetzung ausgeschrieben, wurde durch uns ein Teilstück der Einfriedung komplett erneuert. Das vorgefundene Mauerwerk ging zu einem großen Teil auf eine Sanierung durch ABM-Kräfte in den 90er Jahren zurück. Der Zustand sprach gegen eine behutsame Vorgehensweise. Mit der Denkmalpflege wurde ein umfangreicher Rückbau zwischen den Pfeilern abgesprochen.

Bis 40 Zentimeter unter Geländeoberkante wurde zurückgebaut. Das darunter- befindliche Mauerwerk schien tragfähig und blieb erhalten. Ein großer Teil der geborgenen Steine fand seine Wiederverwendung im Mauerneubau. Dazu kamen ca. 18 Tonnen ortstypischer Granodiorit aus der näheren Umgebung des Saugartens, da z.B. bindige und größere Formate fehlten. Das Material ist bis zum Kragstein trocken, ohne Mörtel verbaut. Die Krone wurde nach historischem Vorbild als Sattelverdachung mörtelgebunden gesetzt. Hohlräume im Binnenbereich wurden mit Spaltabfällen ausgekeilt und mit Mineralgemisch abgeglichen. An den Sichtseiten wurden Fehlstellen dicht ausgezwickt. 

Durch das Umweltamt gab es die Auflage im Mauerneubau Fledermausquartiere vorzusehen. Die im Vorgängerbau vorhandenen Hohlräume sah die neue Konstruktion nicht vor. So wurden im oberen Mauerdrittel über die Länge beidseitig verteilt Zwischenräume gelassen, welche unverzwickt blieben. Außerdem fand sich am »Original« in einigen Bereichen der braunstielige Streifenfarn. Dieser steht auf der Roten Liste und wurde von uns einschließlich Substrat an ähnlichen Stellen wiedereingesetzt.

Freistehende Trockenmauern sind in der Elbtalregion eher selten zu finden und stellen für jeden Setzer eine anspruchsvolle Aufgabe dar.