Natursteinmauerwerk läßt sich durch Zahlen beschreiben:
Länge: über 30 Meter (erster Bauabschnitt); Höhe:
durchschnittlich 4,30 Meter einschließlich Vorgewände;
Fläche gesamt: ca. 130 Quadratmeter einschließlich Wangen und Stirnseiten;
Kubator und Masse: ca. 100 Kubikmeter bei durchschnittlich 80 Zentimeter
Mauertiefe ergeben ca. 180 Tonnen Material;
Mauerwerk: Sandstein, Material bauseits, trocken gesetzter Hausteinverband –
Beim Hausteinverband wird jeder Stein vor dem Versetzen bearbeitet.
ca. 17–19 Steine je Quadratmeter Sichtfläche, Sichtfläche gesamt ca. 2300 Stück
… und in Worten:
Beim Betrachten einer Trockenmauer, wenn unser Auge der Fuge folgt,
mit ihr steigt und sinkt, wird der Verband aus der Nähe gesehen, zur Melodie.
Beeindruckt von den sich ergänzenden Formen, regt sich eine naive Freude
über diese Art von konstruktivem Spiel.
Schwere, große Formate, liegend in ihrer Ausrichtung, träge in ihrer Erscheinung,
markieren das Unten. Wir gehören hier hin und tragen alles Folgende –
ähnlich dem Sockel eines Gebäudes. Absurd erschiene es, formierten sich die
kleinen Steine zu unterst, um die Gewaltigen ihrer Gattung zu tragen.
Der Eindruck eines Kopfübers würde entstehen. Die Logik der Schwerkraft,
weist den Steinen ihren Platz, um mit steigender Höhe an Größe zu verlieren.
Gut gesetzt, erscheint uns das Mauerwerk nicht willkürlich gefügt,
eher als hätte es nur so zusammenfinden können. Dieser Eindruck aber, geht vom fertigen Ergebnis aus.
Im Bau befindlich, war das Fugenbild noch offen, und wäre variantenreich zu schließen gewesen.
Die Schroffheit des Steins und die Kubator des Baus begegnen sich im Mauerwerk,
,Unregelmaß’ endet an exakten Linien. Deswegen, so wir uns darauf einlassen,
sind wir beeindruckt: das noch Naturhafte des Steins, kenntlich durch Oberfläche,
Farbe und Kontur, ordnet sich in das Ensemble, ohne als »Individuum« zu verschwinden.
Und unter Umständen stellt sich eine Ahnung von Überzeitlichkeit ein.
»… Im Rieseln der Sanduhr webt noch die unmechanisierte, die Schicksalszeit.
Es ist die Zeit, die wir im Rauschen der Wälder spüren, im Knistern des Feuers,
Sin der Brandung der Meeresflut, im Wirbel der Schneeflocken.« E. Jünger in »Strahlungen«